Das Göttliche Spiel „Rāsa-Līlā“ beschreibt das Spiel des Kamma und unserer Taten.
Unsere Gefühle und Gedanken hängen je nach Charakter an bestimmten auslösenden Reitzen. Diese Reize auch Stimulie (vibhava) genannt werden in bestimmten Situationen ausgelöst und färben das Bewusstsein. Diese Färbung (Rāsa) bedingt wiederum die vorherrschende Grundstimmung (anubhava) und Bereitschaft zu bestimmten Taten (vyabhicaribhava). Unerfüllte Taten können zu Wünschen werden, indem Phantasien oder eine fiktive Planung gepflegt wird. Diese Wünsche befüllen das karmische Reservoir.
Der Charakter (khandha) einer Person setzt sich aus den Gewohnheiten und Prägungen zusammen. Dazu gehört die Körperform, das Gefühlsnetz, die Wahrnehmungsgewohnheiten, die dadurch geprägte Anschauung des Bewusstseins und die Erkenntnisse des Geistes.
Im Drama des Lebens erleben wir wie in einem Traum mit beschränkter Willensfreiheit und Wachheit die Welt und uns Selbst. Im Laufe des Lebens sammeln wir neue Wünsche, aber auch Abneigungen, die sich im Charakter niederschlagen. Ein Ego entsteht und mit ihm nimmt der Charakter sein Spiel im göttlichen Lebensspiel ein.
Ein Darsteller, der sich seiner Selbst bewusst wird und die Regeln des Spieles durchschaut kann sich nun von den Ketten der Bedingtheit dieses Dramas lösen und sein Spiel als Dirigent seiner eigenen Taten zum Guten wenden.
Aus dem Drama des Lebens wird eine Poesie und die Poesie zum Heldenepos der Selbstbefreiung, Freund und Helfer. Das Wesen erkennt sich Selbst und seine Möglichkeit über dem Drama des Lebens zu stehen.
Geduld, Nicht-Ärger, Kontrolle über die eigene Gefühls -und Gedankenwelt, sowie Beherrschtheit seiner Triebe und Kräfte stellen neben dem Einfühlungsvermögen (Emphathie: Mitgefühl und Mitfreude), Barmherzigkeit, Großzügigkeit, Einsichtsvermögen, Gerechtigkeitssinn, Nachsicht und Verzeihen, Heldenhaftigkeit zum Nutzen Anderer zu Handeln, Edelmut und Liebe zu allen Wesen das Rüstzeug dar.
Zum Nutzen aller Wesen strebt er danach sein Wesen zu erkennen und lernt sich Selbst zu lieben. Indem das Wesen sich Selbst liebt wird es fähig andere Wesen zu lieben. Diese Liebe verstärkt die Tendenz zu Guten Taten und somit zu gutem Kamma.
Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft zur Minderung der Not der Anderen bringt die Ernte eines harmonischen Sorgen freien Lebenswandel. Liebesvolles Miteinander bringt die Frucht der Gemeinschaft und der gegenseitigen Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft.
Das Drama wird nun zur Heilsgeschichte und im Inneren wächst der Garten des schönen Bewusstseins. In der meditativen Übung gärtnert er gleich einem paradiesischen Gartens sein Gemüt und weilt er im Sanktuarium der inneren Erkenntnis seiner Selbst, entdeckt das Spiel der Welt mit seinem Selbst und wie sein Wille, Wellen gleich durchs Selbst in die Welt erklingt und diese ihm echogleich darauf antwortet.