Vanitas

Du siehst, wohin du siehst, nur Eitelkeit auf Erden.
Was dieser heute baut, reißt jener morgen ein:
Wo jetzt noch Städte stehn, wird eine Wiese sein,
Auf der ein Schäferskind wird spielen mit den Herden.

Was jetzt noch prächtig blüht, soll bald zertreten werden.
Was jetzt so pocht und trotzt, ist morgen Asch’ und Bein,
Nichts ist, das ewig sei, kein Erz, kein Marmorstein.
Jetzt lacht das Glück uns an, bald donnern die Beschwerden.

Der hohen Taten Ruhm muss wie ein Traum vergehn.
Soll denn das Spiel der Zeit, der leichte Mensch, bestehn?
Ach! Was ist alles dies, was wir für köstlich achten,

Als schlechte Nichtigkeit, als Schatten, Staub und Wind;
Als eine Wiesenblum’, die man nicht wieder find’t.
Noch will, was ewig ist, kein einzig Mensch betrachten!

(Andreas Gryphius aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges – 1637)

Anapanasati (Ānāpānasati)

Werde dir gewahr wenn du einatmest – lang oder kurz.
Werde dir gewahr wenn du ausatmest – lang oder kurz.
Werde dir des Ein- und Ausatmens gewahr – ständig und mit Verständnis.

Wenn du den Atem als Anker für deinen Geist etabliert hast kannst du die Aufmerksamkeit auf den Körper ausdehnen. Der Atem fliesst durch den ganzen Körper. Folge ihm – untersuche deinen Körper und seine Reaktionen auf deinen Atem. Wahre dabei die richtige Balance zwischen Anstrengung und Erholung.

Solange du Atmest bist du am Leben – der Atem ein Lebensfluß, der durch dich hindurchfliesst.

Bleibe in der Wahrheit deines Atems und finde den Atman, deine Seele.

Mantra zur Läuterung der fünf Elemente

Alles ist in ständigem Entstehen und Vergehen – kein Halten ist möglich – nur das Baden in dem Fluß der Elemente. Alles ist Schwingung und diese Tatsache macht sich die Mantra Meditation zunutze. Ton ist Schwingung und unsere Körper schwingen beim Singen in diesen Vibrationen der Freude des Bades in den fünf Elementen: Raum, Wind, Wasser und Erde. Der Schauer des Singens und die innere Freude der Erfahrung der Elemente in unseren Körpern löst die Illusionen und Traumas einfach auf.