Der Atem ist immer mit uns, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht. Doch wann widmen wir diesem Lebensvorgang unsere Aufmerksamkeit? Wissen wir wirklich was Atmen ist, wie der Atemvorgang abläuft und was er in uns bewirkt?

Wenn wir geboren werden nehmen wir unseren ersten Atemzug und wenn wir sterben strebt der letze Atem aus uns heraus – dazwischen Atmen wir ein und aus – manchmal mehr und manchmal weniger und manchmal da stockt der Atem oder wir sind Atemlos, doch stets ist, solange wir Leben der Atem mit uns.

Der Atem ist der Schlüssel ins Unterbewusstsein, da er willentlich beeinflussbar ist und doch stets autonom garantiert ist. Selbst wenn wir bewusst die Luft anhalten bis wir in Ohnmacht fallen wird der Atem vom Lebensprozess wieder aufgenommen. Der Atem ist mit dem Lebensprozess essentiel verbunden.

Wenn wir uns körperlich Anstrengen beginnen wir mehr Atem zu schöpfen und wenn wir in Ruhe sind beruhigt sich unsere Atemfrequenz. Wenn unser Herz schneller schlägt benötigen wir mehr Atem und wenn es sich beruhigt dann Atmen wir auch ruhiger. Herzaktivität und Atemaktivität sind in wechselseitiger Abhängigkeit miteinander verbunden.

Wir können willentlich in den Atemvorgang eingreifen und uns z.B. beruhigen wenn wir aufgeregt sind indem wir bewusst langsam ausatmen. Wir haben mit unserem Willen Einfluß auf die Herzaktivität und auf unsere Gefühlsstimmung.

Mit dem Atem können wir uns in die richtige Stimmung versetzen um in Ruhe mit Konzentration und Aufmerksamkeit etwas zu tun oder etwas zu beobachten.

Die Atemmeditation erhebt die Atmung zur Kunst um unsere Gefühlsstimmungen und unsere mentale Leistungsfähigkeit zu steigern

Definition Atemmeditation

Die Atemmeditation ist ein körperliches und mentales Training, das in seiner Vervollkommnung zu einer hohen Kunst entwickelt werden kann. Mit der Meisterung der Atemmeditation steht der Weg für die spirituellen Versenkungen, göttlichen Verweilzustände und die Geistessammlungen offen.

Die Atemmeditation hat den Atem in seiner willentlichen Ausübung, als auch seinem autonomen Vorgang sowie der Transzendenz des willentlich und autonomen Atmens hin zum reinen Gewahrsein des Atmens als Objekt.

Theorie

„atme ein – atme aus – Konzentration,
atme ein – atme aus – Achtsamkeit,
atme ein – atme aus – Gewahrsein,

wiederhole …“

– Gerd Weckenmann

Praxis

Um eine saubere Praxis aufzubauen sollte man jeden Tag zu ungefähr derselben Zeit die Atemmeditation üben. Es kann auch mehrfach am Tag geübt werden, jedoch sollte die Praxis regelmässig sein und kein Tag ausgelassen werden. 

Man nehme sich eine Zeit vor, z.B. 15 Minuten, 30 Minuten oder 60 Minuten die man für das Training aufwenden möchte. Man wähle einen Sitz und stelle sich eine Zeitschaltuhr auf die vorgegebene Zeit ein.

Man atmet ein und ist sich des Einatmens bewusst, man atmet aus und ist sich des Ausatmens bewusst und wiederholt dies die gesamte Übungszeit.

Wenn man in Gedanken versinkt erinnert man sich selbst an das Objekt der Beobachtung und kommt mit seiner Aufmerksamkeit wieder zurück auf den Atem.

Wenn Gefühle aufkommen bleibt man ruhig sitzen und konzentriert sich weiter auf das Atmen.

Man registriert Atmen, Gedanken und Gefühle.

Man achtet darauf aufrecht zu sitzen und bewegt sich möglichst wenig dabei, zappelt nicht herum und sitzt die Zeit, die man sich vorgenommen hat mit geschlossenen Augen und der Beobachtung des Atems ab.

Man registriert Atmen, Gedanken, Gefühle und Regungen des Körpers.

Nach Ablauf der Meditationstrainingszeit bleibt man noch einen Moment sitzen und lässt die Erfahrung der Übungsrunde Revue passieren. 

Benefits

  • Gefühlsstimmung und Gemütsentwicklung
  • Steigerung der mentalen Leistungsfähigkeit
  • Verarbeitung des Kurzzeitgedächnises
  • Erholung und Erfrischung
  • Besinnung und Einsichten

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