In den Pali-Schriften gibt es öfters unterschiedlich lange Anleitungen zum Ānāpānasati. Hier könnte man nun Schlußfolgern, das die kurzen Anleitungen für die Faulen und Schwerfälligen wäre – Genial oder?
Genialität ist – etwas Kompliziertes so einfach und direkt wie möglich zu machen.
Das Wissen eines empfindungsfähigen Wesens wird durch Erfahrung gewonnen.
Die Anleitungen des Buddhas basieren auf einfachen, direkt nachvollziehbaren Symbolen und Anleitungen. Das ist die Voraussetzung zur Gewinnung von eigenem Wissen.
Ānāpānasati kann folgendermassen übersetzt werden: Einatmen – Ausatmen – Erinnern. Erinnern setzt sich zusammen aus: Erfahren – Wahrnehmen – Wissen. Daraus gerinnt dann Paññā – Weisheit.
Da du einen Körper dein eigen nennst und atmest kannst du Ānāpānasati praktizieren und das Wissen daraus auch gewinnen. Es ist so einfach und nur unser sinnesgeprägter Geist macht es kompliziert. Wenn man die Atmung lange genug in Ruhe und Geduld, ohne Interpretation und Wertung beobachtet kommt das Wissen in Form der reinen Erfahrung. Ganz automatisch – da muss man nichts dazu tun oder nichts wegnehmen.
Alle Erklärungen der Praxis sind nur Firlefrans um den Geist auf die Fährte anzusetzen oder Hindernisse, die man sich selbst auf den Weg legt und die reine Erfahrung versperren wegzuräumen.
In Wahrheit gibt es keine Technik des Ānāpānasati: Hinsetzen, Augen schliessen und Atmen. Aufmerksamkeit und Konzentration üben, solange bis es zur direkten, unverstellten Erfahrung der Atmung kommt!
Das ist Alles!!!
😉 PS: Faulheit ist eines der Hindernisse … da gibts leider keinen Weg drum herum, sondern nur den, sich drüber hinwegzusetzen