Vanitas

Du siehst, wohin du siehst, nur Eitelkeit auf Erden.
Was dieser heute baut, reißt jener morgen ein:
Wo jetzt noch Städte stehn, wird eine Wiese sein,
Auf der ein Schäferskind wird spielen mit den Herden.

Was jetzt noch prächtig blüht, soll bald zertreten werden.
Was jetzt so pocht und trotzt, ist morgen Asch’ und Bein,
Nichts ist, das ewig sei, kein Erz, kein Marmorstein.
Jetzt lacht das Glück uns an, bald donnern die Beschwerden.

Der hohen Taten Ruhm muss wie ein Traum vergehn.
Soll denn das Spiel der Zeit, der leichte Mensch, bestehn?
Ach! Was ist alles dies, was wir für köstlich achten,

Als schlechte Nichtigkeit, als Schatten, Staub und Wind;
Als eine Wiesenblum’, die man nicht wieder find’t.
Noch will, was ewig ist, kein einzig Mensch betrachten!

(Andreas Gryphius aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges – 1637)

„Dhamma, Tantra & more …“ Mindmaps

Die nachfolgenden Mindmaps habe ich im Laufe meiner Studien von Quellen und durch die Erkenntnisse durch Kontemplation und direkter Schau erstellt. Mögen sie allen, die den edlen 8fach-gefalteten Pfad gehen oder gehen wollen eine Inspiration sein. Ich erhebe keinen Anspruch auf Richtigkeit oder Vollständigkeit der Informationen. Die Mindmaps unterliegen einer ständigen Überarbeitung und Korrektur und stellen den momentanen Stand meiner Erkenntnisse dar.
Falls Du mit mir über die Themen der Mindmaps diskutieren möchtest oder Fragen dazu hast freue ich mich darauf dich kennen zu lernen und in einen Austausch zu treten.

Atlas oder die Welt im Kopf

Atlas

Die griechische Sagengestalt „Atlas“ kann man als Symbol dafür sehen, das wir nur ein Abbild der Welt durch unsere Sinne in unserem Bewusstsein mit uns herumtragen. Jedes Wesen entsprechend seinen Sinnesfähigkeiten und -qualitäten getrübt durch unsere persönlichen Meinungen und Ansichten. Dieses Bild ist zudem nicht die Realität, sondern nur ein Abbild ähnlich wie das was eine Kamera erzeugt und somit unterliegt es der Ursache-Wirkungskette – also eine menschlich, persönliche Wirklichkeit, die im Besten Fall den Wahrnehmungsraum der menschlichen Wirklichkeit darstellt.

Das Hohelied der Liebe

Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, / hätte aber die Liebe nicht, / wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke.

Und wenn ich prophetisch reden könnte / und alle Geheimnisse wüsste / und alle Erkenntnis hätte; / wenn ich alle Glaubenskraft besäße / und Berge damit versetzen könnte, / hätte aber die Liebe nicht, / wäre ich nichts.

Und wenn ich meine ganze Habe verschenkte / und wenn ich meinen Leib dem Feuer übergäbe, / hätte aber die Liebe nicht, / nützte es mir nichts.

Die Liebe ist langmütig, / die Liebe ist gütig. / Sie ereifert sich nicht, / sie prahlt nicht, / sie bläht sich nicht auf.

Sie handelt nicht ungehörig, / sucht nicht ihren Vorteil, / lässt sich nicht zum Zorn reizen, / trägt das Böse nicht nach.

Sie freut sich nicht über das Unrecht, / sondern freut sich an der Wahrheit.

Sie erträgt alles, / glaubt alles, / hofft alles, / hält allem stand.

Die Liebe hört niemals auf. / Prophetisches Reden hat ein Ende, / Zungenrede verstummt, / Erkenntnis vergeht.

Denn Stückwerk ist unser Erkennen, / Stückwerk unser prophetisches Reden;

wenn aber das Vollendete kommt, / vergeht alles Stückwerk.

Als ich ein Kind war, / redete ich wie ein Kind, / dachte wie ein Kind / und urteilte wie ein Kind. Als ich ein Mann wurde, / legte ich ab, was Kind an mir war.

Jetzt schauen wir in einen Spiegel / und sehen nur rätselhafte Umrisse, / dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich unvollkommen, / dann aber werde ich durch und durch erkennen, / so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin.

Für jetzt bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; / doch am größten unter ihnen ist die Liebe.

I Cor. XIII, 1-8